Wassermassen für Trier – Meisterleistung römischer Ingenieure und Topographen

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Wassermassen für Trier – Meisterleistung römischer Ingenieure und Topographen

Die Wasserversorgung hatte im Römischen Reich eine enorme Bedeutung für die Entstehung einer Stadt und das Wohlergehen ihrer Bürger. Dabei stand ein lateinisches Sprichwort oft im Mittelpunkt: „Sanus per Aquam“ – gesund durch Wasser.

Die römische Ingenieurskunst brachte einzigartige Bauwerke hervor, die Jahrtausende überdauerten. Noch heute beeindrucken perfekt geplante Aquädukte und Wasserversorgungsanlagen durch ihre ausgefeilte Technik, die Wasser von den Quellen bis in die Städte brachte.

Die stetige Versorgung mit frischem Wasser war eine zentrale Grundvoraussetzung für die Entwicklung jeder Hochkultur. Bereits die Römer orientierten sich an dem Wissen der Etrusker, Griechen und Syrer, um Wasser durch geeignete Bauwerke effektiv in ihre Städte zu leiten. Die 312 v. Chr. in Rom gebaute Aqua Appia war das erste römische Großprojekt.

Ein römisches Aquädukt sollte ein Gefälle von nicht mehr als 1% aufweisen. Das frische Wasser überwand mit Hilfe von Brücken, Tunneln und kunstreichen Druckleitungen Berge und Täler. Auf diesen Wegen wurde es über viele Kilometer bis ins Herz der Stadt gebracht. Das Fachwissen der Ingenieure und Topographen sorgte dafür, dass von der Quelle, dem Beginn der Wasserleitung, der Transport des Wassers bis ins Castellum, dem sogenannten Wasserschloss funktionierte.

Dabei verwendeten die römischen Handwerker zwei unverzichtbare Instrumente: die „Groma“ ein Vorläufer des Winkelprismas und den Chorobat, dem zentralen Messbalken. Im Zusammenspiel beider Messinstrumente und bei fachkundiger Bedienung sorgen sie auch in der Stadt Trier für mehr als 25.000 m³ frisches Wasser pro Tag.

Eine nahezu 13 Kilometer lange Wasserversorgungsanlage brachte frisches Wasser aus dem Ruwertal in die Kaiserstadt Trier. Mehr als neun Millionen m³ pro Jahr gelangten durch Kanäle, gemauerte Wasserschächte und am Ende durch Bleileitungen in den Kaiserpalast, Häuser und Thermen. Dabei spielte der sagenhafte römische Beton eine große Rolle. Er ist heute immer noch haltbarer und flexibler als seine moderne Konkurrenz, da er neben der puzzolanischen Vulkanasche auch millimetergroße Kalkklumpen enthält, die der Grund seiner legendären Selbstheilungskraft sind.

Frisches Wasser in ausreichender Menge war für Trier lebenswichtig. Es sorgte zudem für Luxus und Lebenslust. Es füllte in Trier die zentralen Kanalnetze, Badeanlagen, Paläste und sogar die Latrinen. Diese öffentlichen, hygienisch funktionierenden Toiletten gab es in den Badeanstalten und im ganzen Stadtgebiet. Die Baukunst römischer Ingenieure schuf die Lebensader der Kaiserstadt Trier und verhalf ihr eine der größten Kaisermetropolen des Reiches zu werden.

Unter dem Titel „Marc Aurel. Kaiser · Feldherr · Philosoph“ lädt das Rheinische Landesmuseum zu einer Zeitreise in das Römische Reich ein und geht der Faszination, die von Kaiser Marc Aurel ausgeht auf den Grund. „Marc Aurel – Bilder von der Guten Herrschaft“ ist der Titel des 2. Ausstellungsteils, der im Stadtmuseum Simeonstift stattfindet. Er spannt ausgehend von der Rezeptions­geschichte seinen thematischen Bogen bis in die Gegenwart. Trier wurde 17 v. Chr. als Augusta Treverorum gegründet und ist die älteste Stadt Deutschlands. Seine einzigartigen römischen Monumente wurden 1986 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Hierbei gilt die um 171 n Chr. erbaute Porta Nigra als eines der weltweit bekanntesten Meisterwerke römischer Architektur. Keine Stadt in Europa ist besser geeignet als Trier, das „Zentrum der Antike“, um das Leben und Wirken Kaiser Marc Aurels in einer einzigartigen Sonderausstellung zu präsentieren.

Informationen unter: https://marc-aurel-trier.de


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